Voraussetzung: Aktuelles Blutbild beim Arzt notwendig.
Du kannst deinen aktuellen Eisenstatus bei deiner Hausärztin/Hausarzt mittels Blutabnahme überprüfen lassen. Da die Eisenwerte im Blut im Tagesverlauf schwanken, erfolgt die Blutabnahme in der Regel morgens auf nüchternem Magen. Es folgt ein ausführliches Arztgespräch, nachdem deine Werte bestimmt wurden und was diese für dich bedeuten. Damit du auch bestens vorbereitet und informiert bist, gibt es nachfolgend eine kurze Erklärung, wie auch du deine Eisenwerte lesen kannst.
Eisen (auch Ferrum oder Fe) wird auf verschiedene Weisen im Körper gespeichert. Deshalb wird der Eisenwert im Körper an 4 Punkten bestimmt:
Hb-Wert = Hb steht für Hämoglobin und ist ein chemischer Komplex aus dem roten Blutfarbstoff Häm und dem Eiweiß Globin, der auf den roten Blutzellen gebunden ist und ihnen, Dank Eisen im Zentrum, die rote Farbe verleiht und die Fähigkeit Sauerstoff zu transportieren.
Der Hb-Wert zeigt an, wie gut die roten Blutzellen mit Eisen versorgt sind. Dieser Wert sinkt erst, wenn die Eisenspeicher komplett leer sind, denn diese halten ihn zugunsten der Blutbildung bis zum Schluss aufrecht. Ein normaler Hb-Wert kann aus diesem Grund täuschen. Man sollte sich ebenso die Werte für Ferritin und Transferrin genauer ansehen.
Ein Hohlkugel ähnliches Eiweiß namens Ferritin mit bis zu 4500 Eisenteilchen im Inneren hat die Aufgabe, das Eisen im Körper zu speichern. Die allgemeine Eisensituation kann man von dem Ferritin-Wert ablesen, denn dieser Wert im Blut repräsentiert die vorhandenen Vorräte im gesamten Körper und sinkt sofort, wenn dem Körper Eisen fehlt. Bei einer Entzündung wird das Eisen zudem in den Speichern zugesperrt und kann nicht mehr heraus.
Zusätzliche Informationen gibt die Eisentransportsituation: Eisen wird aus der Nahrung im Dünndarm aufgenommen und durch das Transportprotein Transferrin an das Blut abgegeben. Transferrin versorgt die Körperzellen zirkulierend mit Eisen. An den Zellen angelangt, wird es mitsamt Eisen über den Transferrin-Rezeptor aufgenommen, der anteilig auch von den Zelloberflächen verloren geht und frei im Blut schwimmt (löslicher Transferrin-Rezeptor). Aus diesem Szenario kann der Arzt weitere Anhaltspunkte zum Eisenhaushalt gewinnen. Das ist wichtig, weil zum Beispiel der Ferritin-Wert im Alter oder bei Entzündungen erhöht sein kann und dann trügerisch gute Werte liefert.
Der Wert für Transferrin-Sättigung (tf-Sat/TfS) gibt an, wie viel % der Transporter mit Eisen beladen sind. Bei einem Eisenmangel sind die meisten Eisentransporter unbesetzt und der Sättigungswert sinkt. Das heißt, das Transportprotein Transferrin im Blut findet kaum Eisen zum Binden. Dieser Wert wird nicht von einer Entzündung beeinflusst. Sehr niedrige Werte sprechen für eine Blutarmut.
Fehlt es an Eisen bilden die Körperzellen auf ihren Oberflächen mehr Transferrin-Rezeptoren, um mehr Eisen aus dem Blut zu „erhaschen“. Dadurch steigt auch die Konzentration des löslichen Rezeptors im Blut. Weil Alter und Entzündungen hierauf keinen Einfluss haben, wird die Konzentration des löslichen Transferrin-Rezeptors gern als Zusatzinformationen bei fraglichen Hb- und Ferritin-Werten herangezogen. Denn bereits kleine Entzündungen im Körper wirken sich negativ auf die Eisenverwertung im Körper aus. Deshalb muss bei Verdacht auf Eisenmangel, auch die Transferrin-Sättigung vom Arzt mit überprüft werden.
Normal oder kritisch?
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